Bin ich denn verrückt? Der Umgang mit Torschlusspanik

Eine Seniorin im Sessel wird von einer Frau von hinten umarmt

Sie haben sich entschieden, Ihrem Leben eine neue, erfüllende Richtung mit einer Tätigkeit als Lebenshelfer zu geben. Sie spüren die Aufregung, die Vorfreude, die Möglichkeiten. Alles Wichtige ist geklärt, alle Weichen sind auf Grün gestellt.

Und dann kommt plötzlich…

Kennen Sie diese Gedanken?

„Was ist, wenn es schiefgeht? Schaffe ich das wirklich? So schlecht ist mein jetziger Job doch eigentlich gar nicht …“

Falls Sie jetzt gerade beim Lesen nicken, seien Sie ganz beruhigt: Das geht uns allen so. Sie stehen vor einer großen Veränderung – Selbstzweifel, Ängste und Widerstände sind ganz normal.

Das hat übrigens einen wissenschaftlichen Hintergrund. Denn: Unser Körper – und damit auch unser Gehirn – hat sich seit den Anfängen unserer Geschichte kaum verändert. Das bedeutet, salopp gesagt: Unser Gehirn verhält sich so, wie es damals in der Steinzeit für uns nützlich gewesen wäre. Und Sie können sich vorstellen, dass Veränderungen in jener Zeit häufig lebensgefährlich waren.

Heute ist das natürlich nicht mehr so. Dennoch signalisiert uns unser Gehirn bei Veränderungen: „Lass es sein. Das ist gefährlich.“ Diese Veränderung muss keineswegs ein Marsch durch das Gebiet der Säbelzahntiger sein. Ein Jobwechsel reicht völlig aus, um unseren Kopf auf die Barrikaden zu rufen. Genau das erleben Sie nun, wenn wir von „Torschlusspanik“ sprechen: Soll ich oder soll ich nicht? Und je länger Sie zögern, desto mehr gute Gründe wird Ihr Kopf finden, warum Sie es besser sein lassen sollten.

Wie kommen Sie da nun raus?

Diese Frage haben wir unseren Lebenshelfern gestellt. Lesen Sie hier, wie es anderen Menschen an genau diesem Punkt ergangen ist und wie sie es geschafft haben, die Situation zu meistern:

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Elisa Helfer – Lebenshelferin seit Sommer 2018

”Mir persönlich hat es geholfen, mich ganz allein mit der Entscheidung zu beschäftigen. Oft habe ich mich von zu vielen Meinungen im Außen verwirren lassen. Was die Selbstständigkeit anging, habe ich ganz bewusst den Klang meines Herzens wahrgenommen. Denn somit trage ich auch die alleinige Verantwortung für alles, was folgt. Ich wollte mir ganz sicher sein, dass es eine wirkliche Herzensentscheidung ist, damit ich auch zu 100 % alle Hürden überwinden werde und mich der kompletten Eigenverantwortung stellen kann. Und es hatte mir geholfen, mir dafür auch ein paar Tage Zeit zu nehmen, um alle Eindrücke sacken zu lassen, um mir dann wirklich sicher zu sein.”

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Johannes Meyer – Lebenshelfer seit Sommer 2018

”Ab dem ersten Tag, an dem ich mit euch in Kontakt getreten bin, hatte ich ein gutes Gefühl. Gerade beim Abschlussgespräch habe ich mich sicher aufgehoben gefühlt. Nach der Vertragsunterzeichnung kam natürlich kurz ein Bauchgrummeln auf – ob es die richtige Entscheidung für mich gewesen ist? Ich habe mir noch mal die Vorteile aufgezählt und mich gefragt, ob ich in meiner jetzigen Situation glücklich bin. Die Antwort war ganz klar: NEIN! Also habe ich mir gesagt: „Johannes, was hast du noch zu verlieren? Lass es einfach auf dich zukommen!“ Nach einiger Zeit kam auch der erste Auftrag rein und ich merkte schon am ersten Tag meiner Tätigkeit als Lebenshelfer, dass es die richtige Entscheidung war. Ich bin nun endlich angekommen in meinem „Traumberuf“, den ich schon immer machen wollte, und bin stolz, ein Teil der Familie der SeniorenLebenshilfe zu sein.”

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Jekaterina Bakanina – Lebenshelferin seit Sommer 2018

”Ich hatte soweit ein gutes Gefühl, aber nachdem ich dann unterschrieben hatte, habe ich doch die Panik bekommen. Eigentlich waren es eher Zweifel, denn ich kannte mich mit dem Thema Selbstständigkeit gar nicht aus. Ich hatte schon ein paar kleine Versuche unternommen und war dabei ganz allein gewesen. Daher war meine Sorge jetzt, glaube ich, noch größer und ich hatte Zweifel, ob ich genug Unterstützung bekommen würde.
Ich habe mich dann Menschen in meinem Umfeld anvertraut und wir haben gemeinsam die Vor- und Nachteile besprochen. Das hat mir sehr geholfen, denn ich kam zu dem Schluss: Wenn ich es nicht wenigstens probiere, werde ich es wahrscheinlich bereuen. Das hat mir über das Tief hinweggeholfen und mir die Überzeugung gegeben, dass ich es auf jeden Fall versuchen möchte!”

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Thorsten Picha – Lebenshelfer seit Sommer 2018

”Eine berufliche Veränderung wirft meistens die komplette Lebensplanung über den Haufen und verursacht nicht selten Torschlusspanik und erzeugt ungute Gefühle. Denn das, was ich bereits kenne, gibt mir ein Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit. So erging es mir jedenfalls kurz vor dem Start als Lebenshelfer. Es kamen dann die inneren Dialoge, die mir sagten: „Lass es sein, das schaffst du nie – dafür bist du nicht qualifiziert.“
Hier aber kam mir meine Mentalcoaching-Ausbildung zugute. Ich habe mir vorgestellt, wie es ausschaut, wenn ich als Lebenshelfer tätig bin, und das immer und immer wieder – bis ich davon fest genug überzeugt war, um für das Erstgespräch nach Berlin zu fahren. Nun bin ich rund 6 Monate als Lebenshelfer tätig. Es gab und gibt immer noch Höhen und Tiefen, aber letztendlich bin ich rundum zufrieden, dass ich den Schritt gewagt habe.”

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Ingrid Cristian – Lebenshelferin seit Herbst 2018

”Torschlusspanik direkt hatte ich keine. Aber es tauchten schon hin wieder Zweifel auf, ob ich das alles hinbekomme mit der Selbständigkeit.
Mir hilft es immer sehr, wenn ich mit meinem Partner darüber spreche oder auch mit guten Freunden. Da bekomme ich immer seelische Unterstützung, neue Ideen und lerne auch, manches aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Manchmal reicht es auch, wenn mich jemand umarmt und sagt: „Du schaffst das schon.“ 🙂”

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Manuel Ranzinger – Lebenshelfer seit Frühling 2018

”Mein Motto: Entweder du wirst von anderen gelebt, oder du lebst selbst. Das bedeutet: Jeder ist dafür verantwortlich, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Wer es nicht wagt, etwas zu verändern, wird auch keine gute Chance ergreifen. Was kann mir durch die Entscheidung schlimmstenfalls passieren? Jeder sollte sich selbst ehrlich fragen, ob er mit den Konsequenzen leben könnte.”

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Helmut Reisberg – Lebenshelfer seit Winter 2014

”Für mich war klar, dass ich Lebenshelfer werden wollte. Sicher gab es vielleicht mal Bedenken, ob die Auftragslage gegeben ist oder ob man von den Senioren angenommen wird (besonders, wenn man als Mann antritt).
Eigentlich braucht man nur ein bisschen Zuversicht und Geduld. Es wird schon!”

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Fatee Khalil – Lebenshelferin seit Herbst 2018

”Tja, Panik habe ich ehrlich gesagt bis jetzt nicht bekommen. Aber kalte Füße, und komisch im Magen war mir auch mal. Dann machte mich dieser Gedanke wieder stark: „Hey, du bist selbstständig. Du stehst auf deinen eigenen Beinen. Und vor allem, du bist nicht allein. Du hast verständnisvolle Geschäftspartner, die dich bei allem unterstützen und dir auch jede Frage beantworten. Und wenn Benjamin Braun sich nicht sicher wäre, dass die Selbstständigkeit als Lebenshelferin dich auf den Beinen hält und dass Du davon leben kannst, dann würde er dich da nicht reinziehen. Er ist ein vertrauenswürdiger und offener Mensch.“
Wenn ich daran denke, fühle ich mich stark, selbstständig und motiviert. Dafür bedanke ich mich recht herzlich.”

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