Interview mit der Gründerin Carola Braun

Gemeinsam mit ihrem Mann Benjamin Braun, gründete Carola Braun 2010 die SeniorenLebenshilfe, um Senioren eine freundliche, kompetente und vertrauenswürdige Betreuung durch ausgebildete Lebenshelfer/-innen anbieten zu können. Hier erzählt sie mehr über dieses deutschlandweit einzigartige Konzept.

Frau Braun, wann hatten Sie das erste Mal die Idee, Alltagshilfe für Senioren zu Ihrem Beruf zu machen?

Ich bin ausgebildete Krankenschwester und hatte schon immer gerne mit Menschen zu tun, aber erst durch eine Nachbarin habe ich mich mehr mit der Situation älterer Menschen auseinandergesetzt. Das ist mittlerweile fast fünf Jahre her. Damals hat mir meine Nachbarin von ihrer Arbeit als selbstständige Seniorenbetreuerin erzählt. Sie war schon komplett ausgelastet, und als sie merkte, dass ich mich für die Arbeit interessiere, bat sie mich um Unterstützung. Vertretungsweise betreute ich ein Ehepaar: Ich besuchte die beiden, half im Haushalt, erledigte den Einkauf und andere Besorgungen. Das hat mir nicht nur viel Spaß gemacht, sondern war auch eine so sinnvolle und erfüllende Arbeit, dass ich sie sehr gerne weiterführen wollte.

Sie haben dann nicht einfach weiter als selbstständige Seniorenbetreuerin gearbeitet, sondern die SeniorenLebenshilfe gegründet. Warum?

Mir wurde klar, dass es sehr, sehr viele Senioren gibt, die allein sind. Oft leben die Kinder und andere Angehörige weit weg oder sind beruflich stark eingespannt. Es gibt niemanden, der zuverlässig zur Verfügung steht, der gerne vorbei kommt und sich kümmert. Der Bedarf an angemessener, zuverlässiger Hilfe ist wirklich riesig. Es gab damals zwar vereinzelt Betreuer, die wie meine Nachbarin selbstständig arbeiteten, aber das reichte nicht. Ich wollte mehr Menschen helfen, als ich es ganz allein als einzelne Lebenshelferin konnte. Und so gründete ich mit meinem Mann die SeniorenLebenshilfe. Außerdem arbeite ich nach wie vor selbst als Lebenshelferin. Das ist für mich immer noch der wichtigste Aspekt meiner Berufstätigkeit, und ich möchte „meine“ Senioren nicht missen.

Was kann die SeniorenLebenshilfe, was andere Anbieter nicht können?

Es gibt gar keinen vergleichbaren Anbieter. Es gibt Dienstleister, die Haushaltshilfen anbieten. Es gibt auch Betreuungsangebote und natürlich Pflegeservices. Aber keiner von ihnen bietet Senioren einen festen, verlässlichen Begleiter und Helfer in fast allen Lebenslagen. Das ist viel mehr als eine Dienstleistung: Zwischen unseren Lebenshelfern und ihren Senioren entstehen echte, dauerhafte Freundschaften. Außerdem übernehmen Lebenshelfer und Lebenshelferinnen alle möglichen Aufgaben. Sie helfen nicht nur im Haushalt und mit dem Einkauf, sondern sind auch interessierte und gebildete Gesprächspartner. Sie begleiten ihre Senioren zum Arzt oder ins Theater, erledigen Behördengänge, die Korrespondenz und noch viel mehr. Sie sind keine Pfleger, aber sie können bei Bedarf die Pflege koordinieren.

Wie kam es zu diesem breiten Leistungsspektrum?

Das war nicht ganz einfach: Wir haben die Senioren gefragt, was sie sich wünschen. Ich hatte ja bereits Kontakt zu Senioren, also war es nur eine Frage des Zuhörens und der Aufmerksamkeit. Wir haben sehr viel Informationen gesammelt und gelernt, den letzten Lebensabschnitt aus der Sicht der Senioren selbst zu betrachten. So haben wir nach und nach unser Konzept ausgearbeitet. Die Grundidee war zwar einfach, aber wir haben daraus ein umfassendes Konzept entwickelt, zu dem nicht zuletzt auch eine Schulung für Lebenshelfer zählt. Auch heute noch hören wir zu, was unsere Senioren und Lebenshelferinnen uns erzählen, und entwickeln unser Konzept immer weiter.

Wie viele Lebenshelferinnen gibt es heute?

Mittlerweile arbeiten wir mit 5 Lebenshelfern und Lebenshelferinnen zusammen. Wir haben einen Lehrgang entwickelt, in dem sie alles lernen, was ein Lebenshelfer wissen muss. Und wir wählen genau aus, wen wir als Lebenshelfer aufnehmen und unseren Senioren zur Seite stellen. Denn es ist uns wichtig, dass unsere Lebenshelfer zu unserer Philosophie und unserem Familienunternehmen passen.

Sie sagten, dass Ihre Arbeit sie erfüllt – was ist für Sie besonders erfüllend?

Meine Tätigkeit als Lebenshelferin und für die SeniorenLebenshilfe ist zutiefst sinnvoll, denn ich bin für Menschen da, die sonst alleine sind. Außerdem lerne ich viel von den Senioren, die ja über eine große Lebenserfahrung verfügen und viele Dinge mit ganz anderen Augen sehen als ich. Ich glaube, so geht es allen unseren Lebenshelfern. Es ist eine schöne Aufgabe – eine schönere kann ich mir nicht vorstellen.

Wenn Sie für Ihr Unternehmen einen Wunsch frei hätten – was wäre das?

Ich wünsche mir, dass wir eines Tages wirklich jedem Senior, der Hilfe benötigt, einen Lebenshelfer zur Seite stellen können, damit alle Menschen in diesem Land einen Lebensabend voller Freundschaft, Vertrauen und Sicherheit erleben.

Interview vom 23.05.2013

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