Der Weg in die Selbstständigkeit – 8 Schritte der Existenzgründung
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Auch wenn Deutschland kein Gründerland ist, begeben sich jedes Jahr mehrere hunderttausend Menschen in die Selbstständigkeit und gründen ihre eigene Firma. Für die meisten Gründer ist die Selbstständigkeit erst einmal ein Buch mit sieben Siegeln. Diese Siegel gilt es nach uns nach zu öffnen, denn eine Selbstständigkeit ist kein Hexenwerk. Den Grundstein für das Wissen, wie eine Selbstständigkeit funktioniert und wie man selbstständig wird, legen wir mit der Darstellung der acht Schritte der Existenzgründung. Was ist wichtig, und welchen Stationen muss man durchlaufen, stellen wir im nachfolgenden Artikel dar.
UNSERE LEBENSHELFER WURDEN BEFRAGT…
Welche Erfahrungen mit einer Selbstständigkeit hatten Sie vor der Gründung?
- gar keine 81,3 %
- mittelmäßig 14,2 %
- ich war bereits selbstständig 4,5 %
Wie haben Sie sich das nötige Wissen angeeignet? (Mehrfachauswahl)
- Gründerseminar 28,3 %
- Schulungen der SeniorenLebenshilfe 87,6 %
- weitere Seminare 12,1 %
- Fachliteratur 16,9%
Aus welcher Situation haben Sie gegründet?
- Anstellungsverhältnis 25,3 %
- Arbeitslosigkeit (ALG1) 57,6 %
- Arbeitslosigkeit (ALG2) 17,1 %
Wie haben Sie Ihre Selbstständigkeit finanziert? (Mehrfachauswahl)
- Ersparnisse 75,1 %
- Kredit 17,6 %
- Förderung o.ä. 52,6 %
Haben Sie im Haupt- oder Nebenberuf gegründet?
- Hauptberuf 90,1 %
- Nebenberuf 9,9 %
8 Schritte der Existenzgründung
1. Selbstständigkeit: Ja oder nein?
Die Entscheidung, sich selbstständig zu machen und sein eigener Chef oder seine eigene Chefin zu sein sollte man nicht leichtfertig treffe. Es gilt gut zu überlegen, ob Sie ein Gründertyp sind und ob Sie auch wirklich den Ehrgeiz besitzen. Eine Selbstständigkeit hat nichts mit können oder Glück zu tun. Erfolgreiche Selbstständige bringen zwei Dinge mit: Sie haben den Willen und sie sind bereit zu lernen. Wenn Sie zu beidem JA sagen können, ist das Fundament vorhanden und Sie können weitermachen mit Schritt zwei.
2. Prüfen: Funktioniert die Geschäftsidee?
Im Vorfeld der Unternehmensgründung ist die Ideenfindung für das Bestehen der Firma von großer Bedeutung. Nicht alles was man sich ausdenkt, kaufen die Kunden. Unter einer Geschäftsidee versteht man erst einmal den Gedanken oder eine Vorstellung, die als Grundlage dient. Jetzt muss die Idee, unter Berücksichtigung der möglichen Kunden, potenzieller Wettbewerber und dem Geschäftsfeld auf ihre Tragfähigkeit geprüft werden. Können sich Freunde, Familie und viel wichtiger potenzielle Kunden vorstellen das Produkt/die Dienstleitung zu kaufen? Wenn Sie das mit Ja beantworten können ist Schritt drei zu klären.
3. Vor dem Start: informieren und beraten lassen
Nicht nur die Gespräche mit bereits erfahrenen Gründern sind bei dem Vorhaben, eine eigenes Unternehmen zu gründen, sinnvoll. Auch das Zusammenarbeiten mit Unternehmensberatern oder die Teilnahme an entsprechenden Seminaren können Ihnen den Einstieg in die Selbstständigkeit erleichtern und auf offene Fragen eine Antwort geben. Ein bewährtes Mittel, um Unklarheiten entgegenzuwirken ist die Dokumentation offener Fragen, immer, wenn sich Ihnen welche stellen.
4. Business planen
Nach der Prüfung der Geschäftsidee und der Durchführung einer Machbarkeitsanalyse und dem Aneignen von entsprechendem Fachwissen, sollten Sie in einem nächsten Schritt Ihr Business Planen. Hierzu ist ein Businessplan, das sinnvollste Instrument. Der Businessplans umfasst die Darstellung Ihrer Idee, die Benennung der Kunden, eine Marktanalyse, eine Liquiditätsplanung, die Berechnung Ihres Kapitalbedarfs und das Herzstück, den Marketingplan (wie gewinne ich Kunden).
5. Startkapital berechnen
Schlichtweg muss ermittelt werden, wieviel Geld brauche ich, um mich selbständig zu machen. Das können einige Hundert Euro sein oder Millionen. Das kommt darauf an was Sie vor haben. Nicht vergessen einzurechnen sollten Sie Ihren Lebensunterhalt für die Starphase. Wieder raus rechnen kann man die Geldmittel, die über Förderungen finanziert werden können.
Experten Tipp
„Der Kern eines jeden Unternehmens ist ein Konzept das wirklich etwas taugt. Es muss am Markt standhalten, dann wird es ein erfolgreiches Unternehmen werden.“
– Prof. Dr. Günter Faltin
6. Startkapital beschaffen
Wenn das eigene Kapital für die Neugründung nicht ausreicht, ist eine Finanzierung unumgänglich. Hierfür kann die Hausbank aufgesucht werden, Banken speziell für Gründer, Vereine für Kreditvergaben, die Familie oder Freunde mit einem Darlehen aushelfen oder Investoren können sich mit großen oder kleinen Summen an dem Vorhaben beteiligen.
7. Selbstständigkeit anmelden, ggf. Erlaubnisse einholen
Um das Unternehmen tatsächlich gründen zu können, ist zunächst die Anmeldung der selbstständigen Tätigkeit beim Gewerbeamt oder die Beantragung einer Steuernummer im Freiberuflerfall notwendig. Gegebenenfalls müssen weitere Formalität wie Genehmigungen, Nachweise oder Vorraussetzungen erfüllt werden; sollten Sie unsicher sein, ob das bei Ihnen der Fall ist, wenden Sie sich an die Industrie- und Handelskammer.
8. Betrieb versichern, Vorsorge betreiben
Das Abschließen von Versicherungen für Jungunternehmer ist unumgänglich. In Bezug auf Ihre Arbeitsstätte sind hier Versicherungen gegen Einbruch, Maschinenschäden, o.ä., als persönliche Vorsorge sollte eine Krankenversicherung, eine Rentenversicherung und es können eine Unfallversicherung, eine Arbeitslosenversicherung und eine Rechtsschutzversicherungen abgeschlossen werden. Eine Beratung mit der Verbraucherzentrale oder einem Versicherungsunternehmen ist sinnvoll.
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